Quartiersmanagement von unten nach oben
District management from the bottom up
Podcast in German: Sascha Kullak, February 23 2021
The Hansaforum in Münster has become a brand. With its origins in the B-Side, an up-and-coming socio-cultural center in the Münster harbor, the initiative – funded by the Federal Institute for Building, Urban and Spatial Research – activates the community spirit in the neighborhood.
Das Hansaforum in Münster ist mittlerweile eine Marke. Mit seinen Ursprüngen in der B-Side, einem aufstrebenden soziokulturellen Zentrum im Münsteraner Hafen, aktiviert die Initiative, die durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung gefördert wird, den Gemeinsinn im Quartier.
Den Auftakt für die neuartige Quartiersentwicklung machte im Jahr 2019 der erste Hansa-Konvent mit einer sozialräumlichen Abfrage. Ziel war es, Kern und Rand des Quartiers als Rahmen für neue Projekte zu bestimmen, die von „Viertelmenschen“ selbst initiiert und getragen werden. Damit sind nicht nur die unmittelbaren Bewohner*innen gemeint, sondern auch Menschen, die im Quartier arbeiten oder im weitesten Sinne mit dem Leben zwischen dem Bahnhof und dem Kanal in Münster verbunden sind.
Das Hansaforum (…) ist ein Seismograph für das, was sich Menschen ausdenken wollen und was sie vielleicht benötigen.
Agnes Förster 02/2021
Der Quartier-Gemeinwohl-Index kurz QGI bildet den normativen Rahmen, an dem sich die vielfältigen Projektideen orientieren. Projektlots*innen helfen bei der Umsetzung und weisen den Weg durch die Tiefen der Verwaltungsstrukturen. Die ersten Projekte und Bedarfe lassen sich bereits in die Cluster –Veranstaltungen, Fahrradkultur und Grünflächen– zusammenfassen. Henning Kraken hat sich beispielweise für das Projekt „Wassertank“ eingesetzt. Auf Privatgrundstücken wird dabei Wasser für Bäume im öffentlichen Raum gesammelt, die unter der Versiegelung der Städte und am Wassermangel in Hitzeperioden leiden.
Es entsteht eine Gemeinschaft, die sich um die Grünflächen kümmert.
Sascha Kullak 02/2021
Den Geist (…) von Allmende auf die Straße zu tragen, ist eine riesen Innovation.
Sascha Kullak 02/2021
Durch die langjährige Organisation des B-Sides Festivals hat sich die Initiative bei Verwaltung und Politik bereits profiliert und ein Netzwerk zu den lokalen Akteur*innen aufbauen können. Mit dem Hansa-Gremium kommt ein neues Instrument zur Verstetigung des Austausches zwischen Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft zum Einsatz. Hierin werden die Quartiersprojekte einer ersten gemeinschaftlichen Prüfung unterzogen. Beschlüsse werden in „der Runde“ gefasst, einem Prinzip der Soziokratie. Vertreter*innen der Fraktionen, des Stadtplanungsamtes und Bürger*innen des Konventes begegnen sich auf Augenhöhe und „so entwickelt sich ein Gespräch, in dem man daran interessiert ist, das Projekt möglich zu machen.“ Sascha Kullak
Wir denken jetzt vor allen Dingen die Verstetigung mit. (…) Was bleibt nach der Förderzeitdauer?
ASascha Kullak 02/2021
Sascha Kullak ist Geograph, Vorstand im B-Side e.V. und selbst Projektlotse im Quartier rund um den Hafen in Münster.